5. Formgebung
Im Prozessschritt der Formgebung werden die Produkte, bevor sie durch die abschließende thermische Verdichtung auf 1300 bis 1450°C ihre endgültige Dichte und Härte erreicht haben, trocken-mechanisch bearbeitet. Da die Festigkeit der Produkte unmittelbar nach dem Pressen in der Regel hierzu nicht ausreicht und zahlreiche Ausbrüche/Beschädigungen die Folge wären, werden die wachshaltigen Vorprodukte bei einer Temperatur bis ca. 800°C in einer Sinteranlage zunächst entwachst und vorverfestigt. Die Produkte besitzen nun eine kreideartige Konsistenz und können über Bearbeitungsverfahren wie Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen und Trennen/Sägen vorsichtig in die gewünschte Form nach Zeichnung gebracht werden. Die Bearbeitung erfolgt sowohl auf konventionellen als auch auf NC- und CNC-Maschinen.
Wegen der hohen Abnutzung infolge der Abrasion durch die Karbidkörner im Produkt muss die Zerspanung mit diamantbestückten Werkzeugen erfolgen.
Beim Auslegen der gewünschten Geometriemaße und Toleranzen muss beachtet werden, dass die Produkte durch das Pressen nur vorverdichtet wurden.
Im nachgelagerten Prozessschritt des Sinterns muss dieses offene Porenvolumen noch thermisch verdichtet werden, was eine Volumenschwindung (Schrumpfen) der Produkte von bis zu 50Vol% zur Folge haben wird.